| 
        |     
   				| Daten: 
 
 |  |  | 
|---|
 | Typ: |  | IX C |  | Bauauftrag: |  | 14.02.1940 |  | Bauwerft: |  | Deutsche Werft AG, Hamburg |  | Serie: |  | U 513 - U 524 |  | Baunummer: |  | 311 |  | Kiellegung: |  | 08.05.1941 |  | Stapellauf: |  | 02.12.1941 |  | Indienststellung: |  | 21.02.1942 |  | Indienststellungskommandant: | K | Werner Henke |  | Feldpostnummer: |  | 27488 |  
 
 
 
 
 
 
 
 
     
   				| Feindfahrten: 
 
 |  | 
|---|
 | Anzahl Feindfahrten: | 6 |  | Versenkte Schiffe: | 25 |  | Versenkte Tonnage: | 157.064 BRT |  | Beschädigte Schiffe: | 5 |  | Beschädigte Tonnage: | 18.968 BRT |  | 
 Detailangaben der Feindfahrten:
 
 
 |  | 1. Feindfahrt: 12.08.1942 - 14.10.1942 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 12.08.1942 aus Kiel ausgelaufen
 13.08.1942 in Kristiansand eingelaufen
 15.08.1942 aus Kristiansand ausgelaufen
 Operationsgebiet: Westatlantik und nordöstlich von Trinidad
 14.10.1942 in Lorient eingelaufen
 
 2. Feindfahrt: 07.11.1942 - 06.01.1943
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 07.11.1942 aus Lorient ausgelaufen
 Operationsgebiet: Mittelatlantik, westlich von Gibraltar, Azoren und Marokko
 06.01.1943 in Lorient eingelaufen
 
 3. Feindfahrt: 21.02.1943 - 24.06.1943
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 21.02.1943 aus Lorient ausgelaufen
 Operationsgebiet: Mittelatlantik, Azoren, Kanaren und Freetown
 24.06.1943 in Lorient eingelaufen
 
 Auslaufversuch: 21.08.1943 - 22.08.1943
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 21.08.1943 aus Lorient ausgelaufen
 Operationsgebiet: Biskaya
 22.08.1943 in Lorient eingelaufen
 
 4. Feindfahrt: 29.08.1943 - 12.09.1943
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 29.08.1943 aus Lorient ausgelaufen
 Operationsgebiet: westliche Biskaya
 12.09.1943 in Lorient eingelaufen
 
 5. Feindfahrt: 01.11.1943 - 14.01.1944
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 01.11.1943 aus Lorient ausgelaufen
 03.11.1943 in St. Nazaire eingelaufen
 09.11.1943 aus St. Nazaire ausgelaufen
 Operationsgebiet: Nordatlantik, westlich von Lissabon, Mittelatlantik und Freetown
 14.01.1944 in Lorient eingelaufen
 
 6. Feindfahrt: 31.03.1944 - 09.04.1944 ++
 Unter Kapitänleutnant Werner Henke
 31.03.1944 aus Lorient ausgelaufen
 Operationsgebiet: Mittelatlantik und nördlich von Madeira
 09.04.1944 Verlust des Bootes
 
 |  
 
 
     
   				| Schicksal: 
 
 |  |  | 
|---|
 | Datum: |  | 09.04.1944 |  | Letzter Kommandant: | K | Werner Henke |  | Ort: |  | Im Mittelatlantik nördlich von Madeira |  | Position: |  | 34°35'N-19°18'W |  | Planquadarat: |  | DH 2128 |  | Versenkt durch: |  | Nach mehrstündigem Kampf mit amerikanischen Trägerflugzeugen (Squadron VC-58) vom US-Geleitträger "USS Guadalcanal" und den Geleitzerstörern "USS Pope", "USS Pillsbury", "USS Chatelain" und "USS Flaherty" der US-Task Group 21.12 versenkt |  | Tote: |  | 16 |  | Überlebende: |  | 44 |  | 
 Detailangaben:
 
 
 |  | Bericht des II. Wachoffiziers von U 515 Oberleutnant zur See Hans Schultz: 
 Einige Tage nach dem Auslaufen wurde U 515 in der Nacht vom 08.04.1944 zum 09.04.1944 von
				Trägerflugzeugen geortet und angeflogen. Am Vormittag des 09.04.1944 wurde das Boot wieder
				durch ein Trägerflugzeug unter Wasser gedrückt, wo es dann von vier Zerstörern
				geortet wurde. Am Nachmittag wurde U 515 durch Wasserbombenschäden zum Auftauchen gezwungen,
				ohne dass Personalverluste aufgetreten waren. An der Oberfläche wurde das Boot, als die 
				Besatzung ausstieg, ohne irgendwelchen Widerstand zu leisten, von zwei Zerstörern und Flugzeugen
				mit Geschützen und MG´s schwer beschossen. Als U 515 etwa 10 Minuten nach dem Auftauchen
				gesunken war, wurde die Besatzung von den Zerstörern aufgenommen und später aud den
				Träger "USS Guadalcanal" gebracht.
 
 
 
 Bericht des Obersteuermanns von U 515 Ernst Heimann:
 
 Das Boot lief am 31.03.1944 aus Lorient aus. Um gegen feindliche Angriffe einigermaßen sicher zu
				sein, wählte der Kommandant den Auslaufweg längs der spanischen Küste. In der Höhe
				von Lissabon nahmen wir Kurs 235 Grad zwischen den Azoren und Gibraltar hindurch. Nachdem wir
				mehrmals erfolgreich vor Flugzeugen getaucht waren, sichtete ich am 07.04.1944 nachmittags einen
				Dampfer mit Kurs Gibraltar. Nach dem üblichen Vorsetzmanöver meldete ich dem Kommandanten,
				dass Kurs und Fahrt des Dampfers ungleichmäßig seien, da wir uns fast im Kreise gedreht
				hatten. Nach Rücksprache mit dem Kommandanten entschloß er sich, den Dampfer fahren zu
				lassen, da in ihm eine Falle vermutet wurde. Wir setzten useren alten Kurs fort, um rechtzeitig zur
				Ölübernahme aus einen erwarteten Rückmarschierer im befohlenen Seegebiet einzutreffen.
 Am 08.04.1944 gegen 19:00 Uhr wurden wir von einem Trägerflugzeug angegriffen und gebombt.
				Die Bomben lagen hart am Bootskörper des Hecks und am Bug. Nach Abwehr des Flugzeugs ging es
				mit Alarmtauchen in die Tiefe. Etwa um 22:00 Uhr tauchten wir wieder auf und wurden gegen 23:30 Uhr
				erneut angegriffen. Die Bomben lagen sehr gut, hatten das Boot aber nicht beschädigt. Nach dem
				anschließenden Tauchen entschied der Kommandant, dass erst am Abend des 09.04.1944 wieder
				aufgetaucht werden sollte. Mein Vorschlag, mit Kurs Nord abzulaufen, um dadurch den Gegner zu 
				irritieren, lehnte der Kommandant ab, es wurde der alte Kurs beibehalten. Am Morgen des 09.04.1944
				ging das Boot auf Sehrohrtiefe, der Kommandant wollte den Himmel nach Flugzeugen absuchen. Da
				ihm die Wolkendecke als günstig erschien, befahl er das Auftauchen des Bootes etwa gegen
				08:45 Uhr. Um 09:30 Uhr sichteten wir im Kielwasser des Bootes mehrere Mastspitzen, welche als
				ein Flugzeugträger und vier Zerstörer kurz darauf zu erkennen waren, und über 
				diesem Verband kreisten Flugzeuge. Plötzlich duchbrach ein Flugzeug die Wolkendecke und
				setzte zum Angriff an. Durch einen Bedienungsfehler kam die 3.7 cm Flak nicht zum Schuss, dagegen
				lagen die Schüsse der 2 cm Flak sehr gut im Ziel. Unbeirrbar folg der Pilot seine Maschine
				ans Ziel und warf zwei Bomben, die sehr gut lagen. Daraufhin tauchte das Boot und der Kommandant
				befahl, auf große Tiefe zu gehen, um die nun einsetzende Wasserbombenverfolgung zu überstehen.
 Mein Vorschlag, auf etwa 20 Meter Tauchtife zu bleiben und jeden anlaufenden Zerstörer mit einem
				T-5 Torpedo abzuschießen, verwarf der Kommandant, da er sicher war, die Verfolgung überstehen
				zu können. Die Zerstörer liefen nun an und wir suchten erst eine Tiefe von 200 Metern auf.
				Da die Bomben aber so nahe am Boot lagen, befahl Henke, bis auf 240 Meter zu gehen. Etwa um 14:30 Uhr
				wurde das Boot von einer sehr nahe liegenden Wasserbombenserie durchschüttelt und im Heckraum 
				riß ein Ventil zwischen den Torpedorohren heraus. Da keine Möglichkeit bestand, das
				dadurch entstandene Loch abzudichten, wurde der Heckraum geräumt und um die nun entstandene
				Lastigkeit des Bootes auszugleichen, wurde von Zeit zu Zeit ein Mann nach dem anderen zum Bugraum 
				befohlen. Gegen 16:00 Uhr war bal die gesamte Besatzung im Bugraum versammelt und das Boot hatte 
				eine Achterlastigkeit von etwa 35 bis 40 Grad.
 Aufgrund dieses immer stärker werdenden
				Zustandes wurde aus dem Achterschiff Öl herausgedrückt. Nach dem Ablassen des Öls
				setzten die Wasserbomben aus, die bis dahin fast pausenlos auf das Boot geworfen worden waren.
				Das Boot stieg nun auf 120 Meter und bei einem Wasserbombenangriff wäre unser Schicksal 
				besiegelt gewesen. Die Zerstörer überliefen uns zwar, aber ohne zu werfen. Das Boot 
				stieg nun immer weiter und kurz vor dem Herauskommen aus dem Wasser wollte der Kommandant Kurs und
				Distanz nach Madeira wissen. Nachdem U 515 nun heraus war, lag es sofort unter Artilleriebeschuss
				der sehr nahe liegenden Zerstörer. Nun galt es, so schnell wie möglich ins Wasser zu 
				kommen, da an eine Gegenwehr nicht zu denken war. Durch das pausenlose Feuer der Zerstörer
				blieb dann ein sehr großer Teil der Besatzung auf der Brücke liegen, die von den Geschossen
				der Zerstörer getroffen waren. Das Boot selbst wurde durch das Feuer der Zerstörer
				unter Wasser gebracht, und ein Flugzeug warf noch eine Wasserbombe oder einen Torpedo hinterher.
				Nach ein bis eineinviertel Stunde Schwimmen wurden wir von dem Zerstörer aufgenommen uns dort
				vorzüglich behandelt. Sämtlichen Verwundeten wurde sofort ärztliche Hile zuteil und 
				am Abend des selben Tages, beziehungsweise am Morgen des 10.04.1944 wurden alle Geretteten auf
				den Flugzeugträger "USS Guadalcanal" übernommen.
 
 
 
 Der amerikanische Bericht über die Versenkung von U 515:
 
 Am 08.04.1944 um 22:30 Uhr sichtete eine Avenger des Trägers "USS Guadalcanal" ein U-Boot
				und griff es sofort mit vier Wasserbomben an. Das angegriffene U-Boot war U 515, für 
				das der Angriff aus der Luft völlig überraschend kam. Mit Alarmtauchen gelang es Kommandant
				Werner Henke, das Boot noch rechtzeitig auf Tiefe zu bringen. Am Morgen des 09.04.1944 ließ Henke
				das Boot auf Sehrohrtiefe einsteuern. Nachdem er den Himmel als feindfrei erkannte, befahl er
				aufzutauchen. Doch das Boot blieb nicht lange unentdeckt. Die Geleitzerstörer der "USS Guadalcanal"
				rauschten heran. Wiederum musste U 515 tauchen. Bereits die ersten Wasserbomben der vier
				Eskorter führten zu schweren Schäden im Boot, die es nach einiger Zeit zum Auftauchen 
				zwangen. Über Wasser formierten sich gerade die Zerstörer zu einem neuen Angriff, als plötzlich
				U 515 knapp hinter dem Heck der "USS Chatelain" auftauchte. Sofort wurde es vom Artilleriefeuer
				der "USS Chatelain" und der "USS Flaherty" eingedeckt.
 Vom Flugdeck der inzwischen herangekommenen
				"USS Guadalcanal" starteten eine Avenger und zwei Wildcats um die Zerstörer zu unterstützen.
				Noch während die U-Boot-Besatzung  ihr Boot verließ, schoß die "USS Flaherty"
				einen Torpedo ab, der jedoch U 515 verfehlte, aber auf die "USS Pillsbury" zulief. Eine Wildcat
				konnte ihn mit Bordwaffen zerstören. Etwa 10 Minuten nach dem Auftauchen sank U 515
				im Feuerhagel der Zerstörer und einer Wasserbombe, die von einer Avenger abgeworfen wurde.
 |  |  |